
Alles, was uns vorwärtsbringt
Die Hauptmaschine der CAP SAN DIEGO ist ein haushoher MAN-Dieselmotor, der mit neun Zylindern satte 11 650 PS auf die einzige Antriebswelle und damit auf den Propeller bringt. In alten Zeiten, als das Schiff noch durch Geschwindigkeit »verdienen« musste, sorgte die Zweitaktmaschine für ein Tempo von 20,3 Knoten (das sind ca. 36 km/h). Der langsam laufende Motor drehte dabei den 16,6 Tonnen schweren Propeller 118-mal pro Minute. Bei heutigen Ausflugsfahrten geht es gemächlicher zu: Das Schiff fährt meist mit ca. 8 Knoten und gönnt der Hauptmaschine entspannte 75 Umdrehungen pro Minute bei Zufuhr von schwefelarmem Marinediesel.
Damit die Hauptmaschine ins Laufen kommt, müssen zunächst zwei der jeweils 500 PS starken Hilfsdiesel angelassen werden. Sie sorgen nach dem Abschalten des Landstroms für die gesamte Stromversorgung an Bord. So wird auch der Kompressor in Betrieb gehalten, der die Pressluft zum Starten des großen MAN-Motors erzeugt.
Gefahren wird und wurde das Schiff vom Manöverfahrstand aus. Die Station ganz unten in der Maschine muss bei Fahrten ständig besetzt sein. Hier wird mit dem Manöverhandrad die Drehleistung der Maschine bestimmt. Der Maschinentelegraf übermittelt die Kommandos zu den Fahrtstufen von der Kommandobrücke (siehe dazu auch den Abschnitt Kommandobrücke)
Drei Abgasturbolader führen dem Hauptmotor Spülluft zur besseren Verbrennung zu. Ein großer Kessel, ebenfalls mit Abgasen beheizt, sorgte früher für das Erwärmen von Schweröl, mit dem der Frachter hauptsächlich auf See fuhr. Das Schweröl lagerte in beheizten Tanks, um es flüssig und damit förderfähig zu halten. Zusätzlich gibt es einen Hilfskessel zur Ölerhitzung im Hafenbetrieb. Dort flackert heute auf der CAP SAN DIEGO zur Demonstration ein rotes Licht, das eine Flamme symbolisiert. Der Kraftstoffverbrauch lag damals bei rund 40 Tonnen pro Tag.
Der Hauptmotor hat kein Getriebe. Soll die Maschine rückwärtslaufen, muss zunächst der Motor gestoppt werden, damit Welle und Propeller langsam auslaufen. Erst dann wird die Nockenwelle umgesetzt, die die Einspritzpumpen steuert, um den Motor mit der neuen Drehrichtung zu starten.
Neben den Motoren sind im Maschinenraum Abgasturbolader, Pumpen, Kessel, Generatoren, Separatoren, Ventile, Rohrleitungen, Handräder, Kontrolltafeln und vieles mehr zu sehen und zu bestaunen.
Erleben Sie auf einer Fahrt den Maschinenraum in Aktion! Lauschen Sie dem beruhigenden Takt des Hauptmotors, spüren Sie, wie das Herz des Schiffes schlägt.