
Große Klappen und viel darunter
Die CAP SAN DIEGO konnte die unterschiedlichsten Güter transportieren. Neben den großen Laderäumen für Stück- und Schwergut machten Kühlräume die Hälfte der Ladeflächen aus. Hier wurden vor allem Rindfleisch, Gemüse und Früchte aus Südamerika für den Transport gelagert. Für Speiseöle, etwa Sonnenblumenöl, in der Logistik »Süßöle« genannt, gab es sechs beheizbare Tanks. Wertgegenstände und Post reisten in eigenen, abschließbaren Räumen.
Die Luken I bis III (von vorn gezählt) erstrecken sich über vier Decks bis ins Schiffsinnere. Die Luken IV und V, hinter dem Aufbau, sind nur zwei Decks tief. Außerdem können Besucher und Besucherinnen an Deck alle damals gängigen Lukenabdeckungen sehen – von schweren Holzdeckeln über hydraulische Faltluken bis hin zu den McGregor-Faltdeckelluken des Wetterdecks sind sie noch in Betrieb.
Besuchen Sie Luke I, die weitgehend im Urzustand erhalten geblieben ist. Zunächst geht es die Treppe hinunter in einen ehemaligen Kühlraum. Hier ist ein großes Modell der CAP SAN DIEGO ausgestellt, das sehr schön die eleganten Formen und Proportionen zeigt. Daneben steht ein großes Modell des Hauptmotors mit Propeller. Eine kleine Ausstellung zum Thema »Stückgutfahrt« informiert über die Blütezeit dieser schönen Frachtschiffe.
Ausgestellte Kisten, Säcke und Fässer schaffen eine Vorstellung, wie ein gefüllter Laderaum einst wirkte. Der Blick hinunter ins Schiff zeigt, wie groß der Bauch der CAP SAN DIEGO ist. An den Wänden der oberen beiden Decks fallen die Holzbohlen an den Schiffswänden auf, die sogenannten »Schweißlatten«, die das Schwitzwasser der Bordwände von der Sackladung fernhalten sollten. Denn insbesondere Rohkaffee und Kakaobohnen reagierten empfindlich auf Feuchtigkeit. Es galt, die teure Fracht unbedingt davor zu schützen. Die unteren Räume sind komplett mit Holz ausgelegt. Hier wurden gesalzene Tierhäute für die Lederindustrie Europas aus Südamerika gefahren.
Luke I nutzen wir heute als Ort für Kunstausstellungen. Luke III ist mit einer Tanzfläche, Bars, einer Licht- und Musikanlage ausgestattet. Bei Fahrten werden den Gästen hier warme Mahlzeiten sowie Kaffee und Kuchen gereicht. Für größere Privatfeiern lässt sich Luke III ebenfalls nutzen.
In Luke V finden Sie unsere Dauerausstellung. Zurzeit präsentiert eine große Multimediashow die Weltmeere als faszinierenden Lebensraum, den es dringend zu schützen gilt. Sie erreichen die Ausstellung über ein Treppenhaus hinten im Schiff. Einer der ehemaligen Süßöltanks wurde dazu umgebaut. Die Heizrohre der ehemaligen Tanks sind hier noch gut zu sehen.
Durch Luke V hindurch erreichen Sie eine weitere Attraktion unseres Schiffes: den Escape-Room »Hidden in Hamburg« – immer ein besonderes Event.